News

:

Sie suchten die Freude und fanden den Erfolg!

Die Jugendkapelle "Die Vier" unter ihrem Dirigenten Florian Obinger hatte sich viel vorgenommen mit ihrem Musical-Projekt "Freude". Die beiden Aufführungen in der Festhalle Horgenzell sprengten alle Erwartungen und zwei ausverkaufte Vorstellungen und ein restlos begeistertes Publikum waren verdienter Lohn für die grandiose Leistung der jungen Akteure.

Freude? Wo und vor allem wie findet man Freude? Wo steckt sie? Wer eine der beiden Aufführungen des Musicals "Freude" in der Festhalle Horgenzell besucht hat, der hat eine Antwort auf diese schwierigen Fragen bekommen: Nämlich in den Köpfen und Herzen von rund 100 jungen Musikern und Sängern. Diese haben sich seit vielen Wochen in unzähligen Proben zu einer verschworenen Einheit entwickelt, um ein in dieser Art in Horgenzell bisher nicht erlebtes Musikerlebnis auf die Bühne zu zaubern. Das Vororchester der Jugendkapelle "Die Vier" unter der Leitung von Daniel Jehle stimmte die Besucher mit den drei Musikstücken "Woodpecker Parade", "Five Continents" und dem "Sun Calypso" musikalisch ein.

Die eingangs gestellte Frage hört sich recht philosophisch an. Und das aufgeführte Musical "Freude" versucht diese Frage so aufzubereiten, dass Jung und Alt etwas daraus lernen können.

Die Handlung beginnt im Alltag eines erfolgreichen Geschäftsmannes, der alles erreicht hat. Er kann sich alles leisten, Roboter erledigen automatisch seine Arbeit und er verkauft seinen Mitmenschen Dinge, von denen er behauptet, sie würden glücklich machen. Doch das Leben dieses Mannes bekommt einen Knacks, als er feststellt, dass ihm sein einsames Dasein bei allem Luxus keine Freude mehr bereitet.

Kurzerhand schreibt er im Internet einen Wettbewerb aus und verspricht eine reiche Belohnung demjenigen, der ihn aus seiner Depression befreie und ihm die Freude zurückbringe. Nach zahlreichen unbefriedigenden Antworten erreicht ihn schließlich ein Ratschlag, der sich als Schlüssel für die positive Veränderung seines Lebens herausstellt: "Trete heraus aus deinem Haus, aus deinem Spinnennetz, hinaus in die Welt". Zunächst zögernd und zaudernd unternimmt der Geschäftsmann dieses Wagnis — und er gewinnt.
Er trifft eine alte Frau; die ihm zeigt, dass die Natur, bunte Blumen und kristallklares Wasser eines idyllischen Baches glücklich machen können. Zum märchenhaften Überfluss verwandelt sich die alte Frau in ein hübsches Mädchen und das Glück des Geschäftsmannes ist vollkommen.

Soweit die reizvolle Handlung. Doch wie wird es den jungen Darstellern und Akteuren gelingen das musikalisch recht anspruchsvolle Werk des Komponisten Kurt Gäble umzusetzen?

Hier spielten am Wochenende viele Faktoren zusammen. Da war zunächst der Schulchor der Otto-Lilienthal-Realschule aus Wilhelmsdorf; der vom Leiter Christian Zierenberg optimal vorbereitet wurde. Dazu Wolfram Hegner, der Erzähler, der mit seiner sonoren vollen Stimme souverän durch die Handlung führte.

Schlichtweg grandios waren die beiden Gesangssolisten Carmen Denzler und Ralph Crazzolara, die den beiden Hauptfiguren ihre Stimmen liehen. Beide sind ausgebildete Sänger und die Qualität ihrer Darbietung reicht zweifellos an die von professionellen Musical-Aufführungen gewohnte Leistung heran.

Natürlich gehören zu einem Musical auch Tänzer. Die tanzenden Roboter, die bunten Blumen und die freudig feiernden Dorfbewohner wurden von der Kindertanz-Gruppe des SV Horgenzell unter der Leitung von Melanie Rohs dargestellt. In ihren reizenden bunten Kostümen und mit ihrem fröhlichen Tanz waren sie das optische Highlight der Musical-Aufführung.

Doch die Basis der gesamten Inszenierung bildete ohne Zweifel die Jugendkapelle "Die Vier", die sich aus den Nachwuchsmusikern der vier Musikvereine aus Hasenweiler, Horgenzell, Schmalegg und Wilhelmskirch zusammensetzt. Ihr musikalischer Leiter Florian Obinger hatte das Projekt angeregt und übernahm auch die Gesamt-Leitung der Aufführung. In zahlreichen intensiven Proben hatte er mit seinen jungen Musikern das anspruchsvolle Werk einstudiert. Es war beeindruckend, mit welcher Präzision und mit welchem musikalischen Ausdruck das junge Orchester musizierte.

Ein tosender Beifallssturm und minutenlange Standing Ovations vom restlos begeisterten Publikum war die verdiente Belohnung für die Akteure.